Umwelt-
bewusstsein
für’n Arsch?
Ja, ich besitze ein starkes Verlangen nach Gerechtigkeit und Bewusstsein. Mein Umwelt-Bewusstsein sättigte ich erstmals durch mein Studium zur Bauingenieurin. Im Bachelor vertiefte ich die Bereiche Bauphysik und nachhaltiges Bauen. Im Master kam dann noch Brückenbau hinzu. Meine erste Abschlussarbeit schrieb ich zum Thema „Überschwemmungen“ und merkte bereits hier, dass irgendetwas mit der Welt nicht stimmte. Medien berichten fortwährend von einer „Klimakrise“ und dass wir ihr mit Plastikstrohhalmen entgegenwirken könnten. Doch das Wissen, was ich intern in der Baubranche sammeln konnte, zeigte mir die zweite Seite der Medaille. Eine Medaille, die nur glänzt, wenn ich sie selbst poliere und meinen Blick nicht auf die Massenmedien setze, sondern auf mich selbst.
Graue Energie
In den Vorlesungen von Herrn Professor Dr. Werner Sobek lernte ich, dass in jedem Bauwerk eine sogenannte „Graue Energie“ stecke. Sobek erklärte, dass es sich hierbei um die gesamte Energie handelt, die für die Herstellung, den Transport, die Lagerung oder sogar die Entsorgung eines Baustoffes aufgewendet werden muss.
50% des Mülls sitzt im Baugewerbe.
Im Baugewerbe steht die gebaute Umwelt für mehr als 50% des Massenmüllaufkommens – zumindest in Zentraleuropa. Nach der Definition von Grauer Energie muss der Fokus daher nicht nur auf die Erstellung oder die Recyclingfähigkeit eines Produktes gelegt werden, sondern auf den gesamten Prozess. Und vor allem: auf die Baubranche, statt auf einzelne Individuen, die mit Papierstrohhalmen die Welt retten sollen.
Heutzutage sparen wir an Plastik, in der Hoffnung, dass Seerobben nicht daran ersticken. Doch haben wir uns je gefragt, wie lange es benötigt, einen Strohhalm aus Papier oder Edelstahl herzustellen? Wie viel Energie dort hinein fließt? Wie viele Mitarbeiter wir benötigen, um diesen Strohhalm zu vermarkten und in Umlauf zu bringen? Ich weiß es nicht.
Ich für meinen Teil lenke den Fokus wieder auf mich selbst und stelle mir hierzu eine viel andere Frage: Benötige ich einen Strohhalm denn überhaupt?
Selbstverantwortung
Als Bauingenieurin wollte ich die materielle Welt aktiv mitgestalten und einen grünen Beitrag für unsere Nachwelt liefern. Doch die Ent-Täuschung folgte bereits nach einigen Wochen praktischer Arbeit in einer der größten Baukonzerne. Obwohl ich Projektleiterin war, konnte ich nicht nachhaltig bauen. Dafür hätte ich mich bewusst für eine nachhaltige Firma entscheiden müssen. Doch viele Firmen zeigen leider wenig Transparenz und versprechen der Umwelt zu viel.
Nach außen hin wollen wir alle strahlen, doch den eigenen Müll müssen wir erst mal im Inneren aufräumen. Daher beschloss ich, selbst Verantwortung zu übernehmen und klein anzufangen. Ich begann, mir selbst und dem Universum zu vertrauen, kündigte 2022 meinen Beruf und schloss meine Fernausbildung zur Achtsamkeitstrainerin erfolgreich ab. Ich beschäftigte mich mit meinem „eigenen Müll“. Nicht nur physisch, sondern auch mental.
Ich begann, meine Gedankenwelt und mein Umfeld radikal auszusortieren und den Blick auf Positives zu lenken und bewusster für meine Umwelt, mein Umfeld und für mich zu sein. Denn je glücklicher ich selbst war, desto weniger Schaden und Toxizität brachte ich meinem Umfeld (Stichwort Persönlichkeitsentwicklung).
Zero Waste?
Mit den Learnings in meiner beruflichen Laufbahn wurde mir schnell klar, dass ich für meine Produkte und kreativen Erzeugnisse einen grünen Grundsatz schaffen wollte. Kein Material wird verschwendet und kein Produkt wird unnötig erstellt.
Aus diesem Grund habe ich mich bei meinem Online-Shop für folgende Dinge bewusst entschieden:
✔️ Eigendruck und Handarbeit für phsyische Produkte.
✔️ Meine Lieferzeiten sind etwas höher als bei anderen Online-Shops. So gewährleiste ich, dass nur eine kleine Stückanzahl von Produkten gelagert werden müssen und sie erst sukzessive erstellt werden.
✔️ Ich verzichte auf einen Retouren- oder Lieferschein in den Paketen. Wenn ein Paket zurückgesendet werden muss, reicht mir eine kleine Notiz per Mail.
✔️ Unnötiges Plastik und Schnickschnack wird bewusst vermieden. Verpackungsmaterialien werden auf das nötigste Minimum reduziert.
✔️ Meine Workbooks & Kurse biete ich online als digitale Dateien und zum Runterladen an. Denn heutzutage besitzen fast alle ein Smartphone. So kann jedes Nachschlagwerk auch mal im Wald zum Einsatz kommen. Natürlich im strahlungsarmen Flugmodus!
Plastik
Da war doch was? Nutze ich nicht Plastik (in Form von Polystrol) als Frontscheibe für eingerahmte Kunstwerke? Ja das tue ich. Wusstest du auch, dass herkömmliches Glas noch mehr Plastikmüll verursacht aufgrund der Plastik-Verpackung und den Transport? Ich bis dato auch nicht.
Ein Kreislauf
Die Erstellung, die Vermarktung und die Wiederverwendung meiner kreativen Erzeugnisse bilden allesamt einen stetigen Kreislauf. Kunstwerke werden nicht einfach weggeschmissen, sondern zu weiteren Erzeugnissen aufgewertet.
Und darüber hinaus investiere ich einen Anteil meines Gewinns in nachhaltige Projekte. Beispielsweise pflanze ich lokal Bäume an oder helfe Obdachlosen vor meiner Tür.
Alles in allem verwerte ich mein Wissen aus meinem Studium zur Bauingenieurin und Achtsamkeitstrainerin und bündle alles zu einem großen Ganzen.
Abschließend möchte ich sagen: Wenn sich eine Tür schließt, öffnen sich zwei weitere. Ich selbst hatte den Mut, mehrere Türen in meinem Leben zu schließen. Und bis heute haben sich immer zwei neue Möglichkeiten ergeben.
Cheers,
Deine Deniz
Unterstützte Projekte:
Sebastian und Frederik von Viva La Wald pflanzen regional in Berlin / Brandenburg unterschiedliche Baumarten als Aufforstungsprojekt an. Dadurch gelingt es ihnen, eine langfristige Resistenz des Waldes gegenüber Schädlingen und Trockenheit aufzubauen. Für mich als Künstlerin, die gerne auf Papier malt, genau das passende Projekt. Denn bereits ein Baum nimmt jährlich 15kg CO₂, Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid auf.